Als Kind bestand mein Sommer mehr oder weniger daraus meiner Mama beim Einwecken von Obst und Gemüse zu helfen. Bohnen abknipsen, Erbsen auspaalen, Pflaumen entkernen – und ganz wichtig: Gewürzgurken vorbereiten. Jeden Sommer wurden davon so zwischen 40 und 60 Gläser eingeweckt. Das hieß Gurken schrubben, Zwiebeln schälen, Gläser stopfen, Sud kochen. Im Nachhinein betrachtet bin ich mir sicher, dass meine Mama das oft genug verflucht hat. Es war schon sehr viel Arbeit. Aber als Kind fand ich es toll. Wir saßen meist mit Mama und Oma gemeinsam zusammen, jeder hatte seine Aufgabe und es wurde nebenbei geklönt. Allerdings hatte ich auch die Freiheit mich zu verziehen und spielen zu gehen, wenn ich die Nase voll hatte. Ein unschätzbarer Vorteil ;).
Aber zurück zu den Gurken. Die ersten Gurken wurden jeden Sommer im Tonkrug eingelegt und in den Keller gestellt. Es dauerte ein paar Tage und dann gab es herrlich knurpschige Gewürzgurken.
Als ich zu Hause auszog, war das Rezept für diese Gurken eines der wenigen, die ich mir vorher schon bei meiner Mama aus dem Rezeptbuch abgeschrieben hatte. Und ich setze noch immer jedes Jahr mindestens eine große Portion so an. Da ich keinen Keller habe, der sich für die Lagerung des Tonkruges eignet, kommen sie bei mir ein eine große Schüssel mit Deckel und so in den Kühlschrank. Geht auch.
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