Herrenkekse nannte Oma sie – Saure-Sahne-Plätzchen, Knusperplätzchen sind andere Namen, die wir für sie haben. Auf jeden Fall gehörten diese Kekse schon bei meiner Oma immer zum Standard-Repertoire der Weihnachtsbäckerei. Als Kind mochte ich sie nicht so gern, weil sie nicht so süß sind. Heute schätze ich genau das. Der Teig selbst enthält keinen Zucker – er wird vor dem Backen nur mit Zimt-Zucker bestreut. Dieser karamellisiert beim Backen etwas und bildet eine knusprige Kruste auf den blätterteigähnlichen Kekse.

Dazu kommt noch ein unschlagbarer Vorteil: diese Kekse sind unglaublich schnell und einfach gebacken. Teig kneten, kalt stellen, ausrollen, mit Zimt-Zucker bestreuen, dem Teigroller zuschneiden, auf’s Blech und backen. Das war’s. Weiterlesen »

Ich wünschte, ich könnte schreiben. Dann würde ich über den Koch schreiben, der es anmaßend findet, dass seine Gäste sein Essen bewerten.

So lautete ein Tweet von mir heute früh. Inzwischen bin ich soweit, dass ich sage – was soll’s. Ich tue es trotzdem.

Gestern Nachmittag im Auto lief wie meist MDRinfo. Irgendwo muss frau ja mitbekommen, was so los ist in der Welt – oder spezieller in Mitteldeutschland. Als ich einschaltete, lief gerade ein Telefoninterview mit Peter Maria Schnurr, dem einzigen 2 Sterne-Koch in Sachsen. Nun lausche ich normalerweise gern guten Köchen und hörte entsprechend aufmerksam zu. Es ging darum, dass er seine Sterne schon seit Jahren verteidigt, warum es in Ostdeutschland so wenige Sterne-Restaurants gibt, ob der Gault Millau noch zeitgemäß ist – und die letzte Frage zielte auf seine Meinung zu Foodblogs (eigentlich eher auf die Bewertung von Restaurants durch Blogs) ab.

Die Antwort fand ich im ersten Moment arrogant, dann machte sie mich nachdenklich und nach einigem Nachdenken machte sie mich wütend.

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Der 16. Oktober ist der World Bread Day. An diesem Tag geht es darum das tägliche Brot zu ehren. Und wie könnte ich es besser tun, als mit den Brötchen, die bei uns täglich auf den Tisch kommen?

Zum Frühstück gehören bei uns Brötchen. Und zwar helle Brötchen. Da ich aber kein Weizenmehl mehr esse, fallen die vom Bäcker leider grundsätzlich aus. Da bleibt dann nur das Selbstbacken. Wir haben verschiedene Dinge ausprobiert. Brötchen am Vortag backen und früh nur aufbacken, größere Mengen backen, einfrieren und aufbacken. Aber uns gefiel das alles nicht richtig.

Also blieb nur die Variante mit einer Übernacht-Gare und früh frisch backen. Seit einigen Wochen backen wir jetzt so unsere Brötchen – nach dem Abendessen, während wir die Küche aufräumen, knetet die Küchenmaschine den Teig, vor dem Schlafengehen werden die Brötchen geformt und wandern dann für die Nacht in den Kühlschrank. Früh wird der Herd eingeschaltet, die Brötchen aus dem Kühlschrank geholt und dann backen sie für 12 Minuten. Die Arbeit hält sich in Grenzen und passt so problemlos in den Alltag mit Arbeit, Familie und Haushalt. Und sie wird mit großartigen Brötchen belohnt – die Krume ist weich und leicht feucht, die Kruste dünn und knusprig. Genau so, wie Brötchen sein sollten.

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Mein Onkel ist leidenschaftlicher Hobbygärtner. Und wenn man ihn besucht oder er einen besuchen kommt, dann ist man danach immer mit allem Obst und Gemüse versorgt, das die Saison so hergibt.

Dieses Mal war auch ein großer Beutel Birnen dabei. Sie waren noch hart und mussten einige Tage nachreifen. Birnen sind ein tolles Obst. Aber bei so vielen Birnen auf einmal stellte sich bei mir schon die Frage, was damit anfangen. Einige Birnen landeten mit Gorgonzola auf dem Flammkuchen oder karamellisiert mit etwas rotem Kampot-Pfeffer abgeschmeckt auf Blattsalat. Großartig!

Die meisten aber habe ich zu Birnen-Senf verkocht. Ich liebe Käse mit Frucht-Senf dazu. Bisher habe ich ihn aber immer fertig gekauft. Es hat mich aber schon immer gereizt es selbst zu probieren. Weiterlesen »

Salzgurken hat meine Oma früher immer gemacht. Ich habe sie geliebt. Meine Mutter mochte sie nicht selbst machen. Ihr war es unheimlich, dass sie ein gewisses Eigenleben entwickeln, dem man nur zu sehen, das man selbst aber nicht kontrollieren kann. Meist gelingen sie, manchmal auch nicht. Obwohl man alles genauso gemacht hat wie beim letzten Mal. Weiterlesen »