Ich habe diverse gesundheitliche Probleme, die sich auch mit Medikamenten nicht in unter Kontrolle bringen lassen. Deshalb starte ich mal wieder den Versuch herauszufinden, ob ich nicht über meine Ernährung einen Effekt auslösen kann. Nicht, dass ich das nicht ohnehin tue. Ich versuche mich möglichst „zusatzstoffarm“ zu ernähren – Farbstoffe, Aromastoffe, Konservierungsstoffe zu meiden. Aber der Effekt ich ziemlich klein. Inzwischen habe ich den Verdacht, dass ein sehr grundlegender Bestandteil meiner Ernährung ein Problem darstellt. Vor einigen Jahren war ich schon einmal an dem Punkt und habe ich mich einige Monate weizenfrei ernährt. Damals ging es mir besser. Aber ob es wirklich am Weizen lag? Als ich wieder anfing auch mal Bäckerbrot zu essen, ging es mir nicht schlechter. Also habe ich irgendwann aufgegeben – denn machen wir uns nichts vor: auf Weizen zu verzichten ist a) aufwändig und b) teuer. Aber es geht. Beim Backen habe ich Weizen einfach durch Dinkel ersetzt, gern mit einer kleinen Mengen Kamut unterstützt. Kamut-Pasta schmeckt mir tatsächlich besser, als die meiste Weizen-Pasta. Wenn nur der Preis nicht wäre.
Verzichten muss man auf sehr wenig. Aber man muss es halt selbst machen. An sich etwas, was ich ohnehin gern und viel mache. Aber wenn man selbst nach einem langen Arbeitstag nicht einfach zum nächsten Bäcker gehen kann, um ein Brot einfach mal zu kaufen, erfordert es doch einiges mehr an Planung und Aufwand zu Hause.
Wenn Ihr Euch an meine Brötchen-Probleme erinnert und die Tatsache dazu zählt, dass wir zum Frühstück eigentlich immer und nur Brötchen essen, dann bin ich jetzt wirklich gezwungen ein Rezept zu finden, dass auch im Alltag funktioniert. Beim letzten Versuch gab es jeden Tag diese Brötchen. Sie passten in den stressigen Familienalltag. Aber irgendwann waren sie uns einfach zu schwer und fest und niemand wollte sie mehr essen.
Seit Sonntag gibt es Brötchen, die stark von Friesis FrühStückchen beeinflusst sind. Sie sind schnell und einfach gemacht. Die Kruste ist knusprig, die Krume weich und fluffig. Das Kürbiskernöl gibt ihnen einen angenehm nussigen Geschmack, der sowohl zu herzhaftem, als auch zu süßem Belag passt. Der Aufwand früh ist sehr gering und passt so auch in den Alltag. Prima.
- 50 g Kamutmehl (Vollkorn, direkt aus der Mühle)
- 150 g Dinkelmehl – Type 630
- 135 g Wasser
- 2,5 g frische Hefe
- 4 g Salz
- 4 g Zuckerrübensirup
- 1 TL Kürbiskernöl
- Die Mehle mit dem Wasser vermischen, so dass keine Mehlnester mehr vorhanden sind. 20 Minuten ruhen lassen.
- Die übrigen Zutaten zugeben und den Teig 3 Minuten auf der niedrigsten und weitere 3-4 Minuten auf der 2. Stufe kneten. Der Teig sollte schön glatt sein. 30 Minuten ruhen lassen. Danach den Teig einmal strecken und falten und in eine breite Schüssel geben und über Nacht in den Kühlschrank stellen.
- Früh den Ofen auf 240 Grad vorheizen, den Teig auf die bemehlte Arbeitsfläche geben (und wenn die Teigschicht zu dick ist, vorsichtig etwas flach drücken). Den Teig mit der Teigkarte vierteln, auf ein Lochblech (oder anderes Backblech) legen und ruhen lassen bis der Ofen aufgeheizt ist.
- Die ersten 5 Minuten mit Dampf bei 240 Grad backen, danach den Dampf aus dem Backofen entweichen lassen, den Ofen auf 215 Grad stellen und weitere 10 bis 15 Minuten fertig backen.