Kaum beginnt der Holunder zu blühen, überfällt mich jedes Jahr der Drang damit etwas herzustellen. Holundersirup wird immer gemacht, Holundersekt manchmal. Dieses Jahr habe ich mich wieder daran gewagt. Wenn er gelingt, ergibt sich ein aromatisches, leicht alkoholisches Getränk, dass perfekt in heiße Juni-Abende passt. Je länger man ihn lagert, desto trockner wird er. Und desto schwieriger wird es, die Flaschen gefahrlos zu öffnen. Während der Gärung entwickelt er sehr viel Kohlensäure. Deshalb ist die Lagerung auch so eine Sache. Wir lösen das immer wie folgt:

  • Mehrweg-PET-Mineralwasser-Flaschen. Diese sind recht dickwandig und halten den Druck gut aus. Aber nicht wundern. Sie dehnen sich in alle Richtungen aus und der eigentlich nach innen gewölbte Boden kann schon mal eine Delle nach außen erhalten.
  • Die Flaschen nur bis zur Hälfte, max. bis zwei Drittel füllen.
  • Die Flaschen in eine Baby-Badewanne legen und diese gesamte Wanne in einen großen Müllsack stecken und dann im Keller lagern. Warum? Meine Mutter erzählt gern Stories von Flaschen, die dem Druck nicht Stand hielten und platzten. Die kleblige Flüssigkeit verteilt sich dann großzügig im Keller. Darauf kann ich gern verzichten. – Aber ich muss auch sagen, dass mir bisher keine PET-Flasche geplatzt ist.
  • Sektflaschen kann man nehmen. Sie halten den Druck aus. Aber leider verteilt sich beim Öffnen ein großer Teil des Inhaltes dann im Raum.
  • Beim Öffnen der PET-Flaschen VORSICHTIG sein. Ganz langsam immer ein bisschen öffnen und die Kohlensäure langsam entweichen lassen. Sonst sprudelt es!

Wie gesagt – Holundersekt ist so eine Sache. Mal gelingt er, mal nicht. Mal sind ausreichend Hefen vorhanden, manchmal gewinnt der Schimmel. Je trockner und heißer das Wetter beim Pflücken der Blüten ist, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass man Sekt erhält.Holundersekt

Holundersekt
 
Portionen: 5 Flaschen (1 l - jeweils zu knapp ⅔ gefüllt)
Zutaten
  • 3,5 l Wasser
  • 5 große vollständig aufgeblühte gelbliche Holunderdolden
  • 350 g Zucker
  • Zesten der Schale einer Bio-Zitrone
  • 100 ml Zitronensaft
Zubereitung
  1. Die Blüten mit einer Schere von den Dolden schneiden und mit den anderen Zutaten zusammen in einen Tontopf oder ein großes Glas geben, abdecken und möglichst an einen sonnigen Platz stellen.
  2. Nach 2 bis 4 Tagen sollte der Ansatz beginnen zu perlen. Dann durch ein Tuch abgießen und in Mehrweg-PET-Flaschen abfüllen.
  3. Acht Tage lagern (Hinweise oben beachten!!!) und gut gekühlt genießen.

 

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