Das Essen in England bei unserem Urlaub 2015 war nicht so schlecht, wie prophezeit, aber als wirklich großartig ist mir neben dem indischen Essen in London nur der Sticky Toffee Pudding in einem kleinen Pub in Devon in Erinnerung geblieben. Süß, aromatisch, karamellig – so reichhaltig, dass die eine Portion für uns vier allemal genug war, weil er zwar unglaublich gut war, aber wir keine wirklich große Portion davon hätten essen wollen.
Letztes Jahr wollte ich ihn zum Heiligabend als Dessert machen und machte mich auf die Suche nach einem Rezept. Im Netz fand ich ein Rezept von Jamie Oliver, dass in dem Buch sein sollte, das ich im Regal hatte. Nach einigem Suchen fand ich es unter dem Namen „Fabelhafter Karamellkuchen“. Wer bitte übersetzt denn einen feststehenden Namen eines Gerichtes und dann noch SO?
Ich habe auch dieses Jahr zu Heiligabend wieder die Hälfte des Rezeptes in einer kleinen Gugelhupform gebacken. Mit sieben Personen haben wir davon nicht einmal die Hälfte aufgegessen. Der Rest hielt sich allerdings mehrere Tage sehr gut und wurde nach und nach aufgegessen. Ich habe einfach immer etwas Karamellsauce aufgewärmt. Dazu gab es selbstgemachtes Vanilleeis. Es lässt sich sehr gut vorbereiten und ist schon deshalb ein perfektes Weihnachtsdessert. Aber auch sonst schmeckt es einfach nur großartig!
- 4 Beutel Earl-Grey-Tee
- 450 g frische Medjool Datteln (Anja: entsteinte Datteln aus dem Supermarkt)
- 1 gestrichener TL gemahlener Zimt
- ½ Muskatnuss (gerieben) (Anja: weniger)
- 170 g Butter (plus Butter zum Ausfetten der Form)
- 340 g Mehl
- 2 TL Backpulver
- 170 g feiner Roh-Rohrzucker
- 170 g dunkler Muscovadozucker
- 4 große Eier
- Maldon-Salz oder Fleur de Sel
- 250 g Butter
- 125 g dunkler Muscovadozucker
- 125 g feiner Roh-Rohrzucker
- 50 ml brauner Rum
- 300 g Sahne
- Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Die Teebeutel in eine Kanne geben und mit 300 ml heißem Wasser übergießen und 3 ½ Minuten ziehen lassen.
- Die Datteln entkernen und mit dem Zimt und der geriebenen Muskatnuss in den Mixer geben. Den Teebeutel aus der Kanne nehmen und den Tee über die Datteln gießen. Die Datteln herunterdrücken, damit sie möglichst bedeckt sind. Zugedeckt 10 Minuten weichen lassen, dann möglichst fein pürieren.
- Eine Springform mit Rohrboden (26 cm Durchmesser) oder eine flache rechteckige Backform (20 x 30 cm) (Anja: kleine Gugelhupfform) ausbuttern und dünn mit Mehl bestäuben.
- Das Mehl mit dem Backpulver vermischen. Mit einem Kochlöffel (Anja: Handrührgerät) die Butter mit den beiden Zuckersorten cremig rühren. Die Eier nacheinander dazugeben. Anschließend das Mehl unterrühren und die pürierten Datteln unterziehen.
- Die Masse in die Form geben und im heißen Ofen 45-50 Minuten backen. Der Kuchen ist durchgebacken, wenn einem hineingesteckten Holzspieß kein Teig mehr klebt.
- Wenn der Kuchen fast fertig ist, die Sauce zubereiten. Die Butter würfeln, einem Topf bei mittlerer Hitze zerlassen. Beide Zuckersorten unterrühren, dann vorsichtig (Achtung: es könnte spritzen) den Rum und die Sahne hinzufügen. Aufkochen und etwa 5 Minuten kochen lassen, bis die Sauce goldbraun ist.
- Sobald der Kuchen fertig ist, aus der Form auf eine Platte stürzen und rundherum mit der Karamellsauce bestreichen, so dass sich eine zarte, knusprige Oberfläche bildet. Der Kuchen sollte mit ungefähr einem Drittel der Sauce getränkt werden. Zum Schluss mit etwas Meersalz bestreuen.
- Die restliche Sauce beim Servieren dazu reichen. Richtig perfekt wird das Dessert mit etwas Vanilleeis.